
- Diese Veranstaltung hat bereits stattgefunden.
DER FALL TROLLMANN
4. Apr../19:30

DER FALL TROLLMANN
/ Dokumentartheater
4. APR.
Fr, 19:30
Eine Geschichte über Freundschaft und Mut.
Das Theaterstück beruht auf der wahren Geschichte des sinto-deutschen Boxers Johann Wilhelm „Ruki“ Trollmann.
Ein Journalist recherchiert nach der Biografie des legendären Roma Boxer Johann Rukeli Trollmann. Der Liebling der Presse und Stolz aller Sinti in Deutschland, ein Ausnahme-Talent, ein Star, der seit Kindesalter an eine Karriere als Boxer träumte wurde 1944 im KZ brutal ermordet.
Als Kind fängt Rukeli das Boxen an. Die neue verbotene Sportart gefällt ihm. Er entwickelt seinen eigenen Boxstil. Unbeschwert und spielerisch schickt er seine Gegner ins K.O. Bald wird sein Name bekannt, Trollman verdient mit Boxkämpfen Geld und unterstützt seine Familie. Seine Eltern und neun Geschwister sind stolz auf ihn, so wie alle Sintos Deutschlands. Er geniesst einen Star-Status, wird national und international bekannt.
Die Lage ändert sich als in den 30-ern die Nazis an die Macht kommen und die Verfolgung der Juden und Zigeuner beginnt. Aufgrund seiner sinto-deutschen Wurzeln wurde ihm jedoch als sogenannten „undeutsch boxenden Zigeuner“ im Nationalsozialismus das Boxen, Erfolg und sozialer Aufstieg verwehrt. Im Dezember 1935 wurde er zwangssterilisiert. Diagnose: angeborener Schwachsinn auf Basis des Gesetzes zur Verhütung erbkranken Nachwuchs.
Nach Ausbruch des Krieges wird er in die Wehrmacht eingezogen. Nach einer Verwundung an der Ostfront wird er 1941 verhaftet und ins KZ Neuengamme in Hamburg verschleppt, damals Außenlager des KZ Sachsenhausen.
Schließlich wurde Ruki 1944 im KZ Wittenberge ermordet.
Der Mörder blieb unbestraft. Der Fall ist verjährt.
Ein Leben, das zu einem Spiegelbild deutscher Geschichte wird. Geschichte, die nicht vergessen werden darf.
Buch und Regie: Nelly Eichhorn
Schauspiel: Antonio Vaca Lagares
Eintritt: 15 EUR
ermässigt: 12 EUR