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Afrika Film Festival: THE MAN WHO SOLD HIS SKIN
24. Nov. 2022/20:00
Afrika Film Festival 2022: THE MAN WHO SOLD HIS SKIN
/ Spielfilm
24. NOV.
Do, 20:00
Regie: Kaouther Ben Hania, Tunesien 2020, OF m. dt. UT, 104 min.
STORYLINE: Sam Ali, a Syrian young man, took refuge in Lebanon to flee the Syrian civil war. There, he meets Jeffrey Godefroi, a famous tattoo artist, who makes Mr Ali’s back his canvas for a piece of work. Soon, Mr Ali becomes aliving work of art, worth an astronomical sum on the art market,l. Collectors are interested, auction goes up, human rights activists are outraged. Mr Ali must get out of the predicament he’s in; the man who sold his skin
Kaouther Ben Hania was visiting the Louvre Museum in Paris in 2012 which at the time was devoting a retrospective to Belgium artist Wim Delvoye. There she saw, in Napoleon III Apartments, Delvoye’s Tim, (2006 – 08) in which the artist had tattooed the back of Tim Steiner, who was sitting on an armchair with his shirt off displaying Delvoye’s design. The piece was sold to a German art collector and Tim is contractually obliged to spend a certain amount of time, topless and sitting still, in a gallery every year. Wim Delvoye appears in the movie as the insurance guy.
Curiosities: in English the title of the film is „The Man who sold his skin“, but in the Arabic version the title was translated as „The man who sold his back“.
THE MAN WHO SOLD HIS SKIN von Kaouther Ben Hania wurde als erster tunesischer Film 2021 für die Oscars nominiert.
Um dem Krieg zu entkommen, flüchtet der junge und sensible Sam Ali aus Syrien in den Libanon. Sein Ziel ist es, weiter nach Europa zu reisen, um dort mit der Liebe seines Lebens zusammen sein zu können. In einer Kunstgalerie lernt er den erfolgreichen Künstler Jeffrey Godefroy kennen. Der bietet dem verzweifelten Verliebten an, ihn zum Kunstwerk zu machen und als solches nach Brüssel zu bringen. Sam willigt ein und lässt sich von Jeffrey den Rücken tätowieren und seinen Körper in ein prestigeträchtiges Kunstwerk verwandeln. Kaouther Ben Hania brilliert einmal mehr mit ihrem scharfsinnigen und schonungslosen Blick auf unsere Gegenwart.
Sam Ali und Abeer sind ein Paar aus Raqqa am Euphrat. Es hat sich ewige Liebe versprochen und träumt von einem Leben in Frieden. Sam haut aus Syrien ab, bevor man ihn einsperrt; Abeer wird von ihrer Familie an einen Diplomaten verheiratet, der das Land in Brüssel vertreten soll und Abeer mitnimmt. Sam will ihr nachreisen, aber wie kommt ein syrischer Flüchtling nach Europa? In Kunstgalerien futtert er sich durch und trifft auf die Agentin Soraya und den erfolgreichen Künstler Jeffrey Godefroy. Der bietet dem verzweifelten Verliebten an, ihn zum Kunstwerk zu machen und als solches nach Brüssel zu bringen. Ein Pakt mit dem Kunstteufel. Godefroy tätowiert Sam das begehrte Schengen-Visum auf den Rücken und verändert seinen Körper statusmässig vom Flüchtling zum Kunstobjekt. Nun steht Sam die Welt offen, liegt ihm die Kunstwelt zu füssen. Freiheit hat ihren Preis.
Man könnte sagen: Zynischer lässt sich die Gegenwart nicht zuspitzen, aber die Tunesierin Khouter Ben Hania, die uns diese Geschichte bravourös inszeniert erzählt, hat diese nicht erfunden. Es gibt den realen Fall, der dem Film vom Mann, der seine Haut verkauft, zugrunde liegt. 2006 hat der Belgier Wim Delvoye dem Schweizer Tatoo-studiomann Tim Steiner den Rücken in ein grosses Bild verwandelt und für 240’000 Franken an einen Sammler verkauft. So kam Steiner als Objekt in die Museen der Welt. Khouter Ben Hania hat schon in früheren Filmen wie ihrem Mockumentary Le challat de Tunis bewiesen, wie spannend es sein kann, mit Fakten zu spielen, sie zu fiktionalisieren, um umso scharfsinniger zum Kern vorzudringen. Hier bringt sie das Schicksal eines Flüchtlings mit dem Wesen der Kunstwelt zusammen und entblösst im ureigensten Sinn die Käuflichkeit der Welt. Wer seine Haut opfert, kann ans Ziel gelangen. Eine wuchtige Satire. -Walter Ruggler, trigon-film
Eintritt: 6 €
ermäßigt: 4 €