Der Filialleiter der Bank hat es sich gerade so richtig gemütlich gemacht in seinem Leben: Frau, Haus, Kind und sicherer Job. Doch just in dem Moment, in dem er sich ein bisschen zu sehr in seinem Bürostuhl zurücklehnt, taucht ein Kunde auf und beantragt bei ihm einen Kredit. Ein täglicher Vorgang für den Filialleiter: Antrag geprüft, Antrag abgelehnt.

Der junge Mann lässt sich nicht einfach abwimmeln, hakt nach, beruft sich auf seine Vertrauensseligkeit. Doch Vorschriften sind nun einmal Vorschriften. Antrag abgelehnt, Kredit nicht genehmigt, „der nächste, bitte!“. An die Wand gepresst eröffnet der Kunde seine Bedingung: Bekommt er seinen Kredit nicht, dann schläft er mit der hübschen Frau des Filialleiters. Dieser lacht wie über einen schlechten Witz, und schließlich ruft er seine Frau an, um sie zu warnen. Doch diese Idee geht nach hinten los: Wütend darüber, dass sie ihm nicht mehr wert ist als ein Kredit über dreitausend Euro, schmeißt sie ihn kurzerhand aus dem Haus. Was tun? Kredit gegen eigene Frau? Aber keine Panik, mit einem gewissen Sümmchen wird sich schon alles wieder regeln lassen: Zehntausend Euro für Kredit und Rückeroberungstricks von Anton sollten reichen … oder etwa nicht?

In Jordi Galcerans unterhaltsamen Stück Der Kredit wird der Wert des Geldes in neues Licht gerückt. Im Handumdrehen sind die Weichen gestellt für den Absturz des Filialleiters in ein prekäres Dasein. Erfrischend komisch schildert Galceran, wie sich die Machtverhältnisse neu ordnen: Schritt für Schritt gerät der Filialeiter in die Fänge des Antragstellers, bis am Ende die Rollen gänzlich vertauscht sind.

Jordi Galceran (*1964 in Barcelona), Theater- und Drehbuchautor sowie Übersetzer, schildert in seiner am 13.09.2013 in Barcelona uraufgeführten Komödie mit viel Humor, wie die Macht- und Rollenverhältnisse auf den Kopf gestellt werden.

Karten: 15 EUR / ermäßigt 12 EUR