Anfang der 1960er-Jahre erhoben sich immer mehr afrikanische Staaten gegen die europäischen Kolonialmächte und kämpften für ihre Unabhängigkeit. Während die Sowjetunion und andere sozialistische Länder die Befreiungsbewegungen unterstützten, reagierten die USA und ihre westlichen Verbündeten misstrauisch. Ihr Hauptinteresse galt den wertvollen Bodenschätzen, deren Kontrolle sie nicht verlieren wollten.
Die amerikanische Einflussnahme nahm dabei ungewöhnliche Formen an: Jazzgrößen wie Louis Armstrong, Nina Simone oder Dizzy Gillespie wurden in afrikanische Länder geschickt, um mit ihrer Musik ein positives Bild des Westens zu zeichnen. Gleichzeitig solidarisierten sich Persönlichkeiten der US-Bürgerrechtsbewegung wie Malcolm X oder die Musiker*innen Abbey Lincoln und Max Roach mit den afrikanischen Freiheitskämpfen.
Regisseur Johan Grimonprez wirft in seinem Film einen faszinierenden Blick auf diese von Dekolonisierung und Kaltem Krieg geprägte Epoche, mit besonderem Fokus auf den Kongo. Hier geriet Patrice Lumumba, der erste Premierminister des unabhängigen Landes, schnell ins Visier der CIA und der ehemaligen Kolonialmacht Belgien, die gezielt versuchten, die junge Nation ins Chaos zu stürzen.
Mitreißend wie ein Polit-Thriller, voller kunstvoll montierter Archivaufnahmen und untermalt von den Jazzklängen dieser Zeit, entfaltet der Film ein vielschichtiges Bild. Dabei greift er auf überraschende historische Quellen zurück – von den Audiotagebüchern Nikita Chruschtschows über die Erinnerungen von Lumumbas Weggefährtin Andrée Blouin bis hin zu den Essays des kongolesischen Autors In Koli Jean Bofane.
Eine Produktion von:
Mit:
Louis Armstrong, Jazz-Musiker
Dizzy Gillespie, Jazz-Musiker
Abbey Lincoln, Jazz-Musiker
Max Roach, Jazz-Musiker
Nina Simone, Jazz-Musikerin
Miriam Makeba, Jazz-Musikerin
und vielen weiteren
Regie:
Johan Grimonperez
Dauer:
150 Min.
Sprache:
Französisch, Englisch, Russisch
Gezeigt im Rahmen des Afrika Film Festivals – mit anschließendem Get-together und Aftermovie-Talk, der Raum für Austausch und spannende Diskussionen bietet.
Die Veranstaltung findet im Theater am Olgaeck statt.
Vorverkauf:
Ticket-Telefon:
Karten:
7,- EUR